Wie Sie Ihr(e) Kaninchen im Sommer vor Hitze schützen

Die Wohlfühltemperatur eines Kaninchens liegt zwischen 10 C und 18 C. In der freien Natur leben sie in unterirdischen Höhlen, welche sie hauptsächlich in den Dämmerungsstunden am frühen Morgen oder Abend verlassen. Im Gegensatz zum Menschen und vielen anderen Tieren können sich nicht schwitzen und nur bedingt hecheln. Sie regulieren ihre Körpertemperatur durch ihre langen Ohren. Das ist auch der Grund dafür, dass sich die Ohren eines Kaninchens im Sommer deutlich wärmer anfühlen als sein restlicher Körper.
Im Sommer, bei Temperaturen, die 25 C übersteigen, ist es sehr wichtig, dass Sie ihr Kaninchen gut beobachten, damit es nicht zu einem Hitzschlag kommt. Es gibt jedoch eine Menge Vorkehrungen, die Sie treffen können, damit es nicht so weit kommen muss.

Auch wenn es sich im ersten Moment vielleicht komisch anhören mag – schon bei der Ernährung können Sie etwas machen, damit Ihr Kaninchen die hohen Temperaturen besser bewältigt. Verzichten Sie bei der Fütterung auf Trockenfutter. Das sollten Sie sowieso, aber besonders jetzt! Geben Sie Ihrem Schatz am besten Gras und Kräuter, welche Sie zuvor auch ruhig einmal unter den Wasserhahn halten können. Auch wasserreiches Gemüse wie Gurken und Salate können gerne gegeben werden. Wo wir uns im Sommer über ein leckeres Eis freuen, machen Sie Ihrem Kaninchen mit wasserreichem, gekühltem Obst wie Wassermelone sicherlich auch eine Freude. Generell sollten Sie im Sommer auf sehr energiereiches Futter verzichten. Füttern Sie zudem nicht nur zweimal täglich, geben Sie häufig kleine Portionen. Das herumliegende Frischfutter wird nämlich bei hohen Temperaturen nicht lange schön bleiben. Liegt es zu lange herum und ihr Kaninchen frisst es trotzdem, so kann dies schnell zu Magen-Darm-Problemen führen!
Auch bei der Wassergabe gibt das ein- oder andere zu beachten. Aus Nippeltränken kommen immer nur geringe Mengen Wasser heraus. Hat Ihr Kaninchen großen Durst, ist es viel leichter, diesen durch das Trinken aus einem Napf zu stillen. Sollte Ihr Kaninchen jedoch ausschließlich Nippeltränken gewohnt sein, stellen Sie ihm am besten beides zur Verfügung. Generell sollten mehrere Trinkmöglichkeiten angeboten werden, da es auch einmal vorkommen kann, dass ein Napf umgekippt wird. Wechseln Sie das Wasser zudem öfter, damit es nicht zu warm wird. Und: Futter und Wasser immer an einen Ort stellen, an dem dauerhaft Schatten herrscht!

Achten Sie darauf, dass im Auslauf zu jeder Tageszeit ausreichend Schattenplätze vorhanden sind. Darunter sollte mindestens ein Ort sein, an dem immer Schatten herrscht, auch wenn die Sonne wandert. Dort ist ein guter Platz für einen Wassernapf und Futter. Da sich dort der Boden nicht aufheizt, ist es auch ein guter Ort zum Ausruhen nach dem Futtern.

Des Weiteren sollten Sie überall im Gehege Kühlquellen verteilen. Steinplatten und Fliesen, die nach Bedarf auch vorgekühlt werden können, werden von Kaninchen gerne als Liegeflächen angenommen. Zudem können nasse Handtücher an den Begrenzungen des Auslaufs aufgehängt werden oder eine Leine über dieses gespannt werden, woran Sie die Handtücher hängen können. Die Verdunstung des Wassers sorgt für Kühle, die ihren Lieblingen guttut.
Kühlakkus können auch verwendet werden, jedoch ist hierbei darauf zu achten, dass die Kaninchen keine Möglichkeit haben, die Akkus anzuknabbern. Der Inhalt von Kühlakkus ist giftig für ihr Tier! Dasselbe gilt auch für die im Handel erhältlichen Kühlunterlagen für Hunde. Sie können diese zwar auch gut für Kaninchen benutzen, aber vorher sollten Sie sie sichern. Umwickeln Sie Akkus und Kühlunterlagen mit (Kaninchen-) Draht und dann noch mit einem (angefeuchteten) Handtuch.
Kühlakkus können auch sehr gut unter einen größeren Tontopf oder ähnliches gelegt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass dieser schwer genug ist, sodass er nicht von Kaninchen umgeworfen werden kann und sie somit auch nicht an den Akku herankommen.
Fast alle Kaninchen lieben es, in Erde oder Sand zu buddeln oder sich darin zu wälzen. Dies können Sie ebenfalls zur Abkühlung nutzen, indem Sie die Erde oder den Sand gut befeuchten. Er kann ruhig nass sein, sollte jedoch nicht so durchnässt werden, dass Schlamm daraus entsteht.